Offene Ganztagsgrundschule am Nicolaitor

Die OGS Nicolaischule wird ab dem 1.8.2021 von der BaS (Betreuung an Schulen) betreut.

BaS
Meisenstraße 65
D-33067 Bielefeld
Telefon: 0521-92360 98-0
E-Mail-Adresse: post@bas-nrw.de
www.bas-nrw.de

Die Offene Ganztagsgrundschule Nicolai betreute im Schuljahr 2020/2021 (letztes Schuljahr in der Trägerschaft des Kinderschutzbundes Höxter) insgesamt 147 Kinder – davon 20 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf und 8 Flüchtlingskinder. Dazu kamen noch 31 Kinder, die über Mittag betreut wurden – die sog. „Sichere Grundschule von 8-1“.

Insgesamt waren 19 MitarbeiterInnen im Einsatz für die OGS. Davon eine Sozialpädagogin, die auch die Ausbildung von Praktikanten/innen aus den unterschiedlichen Schulen (Realschule und Gymnasium bis hin zur pädagogischen Hochschulausbildungsstätte) begleitete, sowie 1 pädagogische Fachkraft für den Ganztag, 2 Lehrerinnen, 1 Kinderpflegerin und durch zusätzliche Fortbildungen ausgebildete OGS-MitarbeiterInnen sowie weitere Betreuer, die jahrelang in der OGS tätig waren. Eine ausgebildete kaufmännische Bürofachkraft sorgte für die Büroarbeit.

Die Öffnungszeiten begannen um 7.00 Uhr mit dem Angebot eines Frühstücks, das bis zu 25 Kinder täglich in Anspruch nahmen.

Es gab 4 Gruppen, nach Klassen eingeteilt. Jede Gruppe hat jeweils 2-3 BetreuerInnen. Wenn die Kinder die Schule beendet haben, kamen sie zuerst in ihrem Gruppenraum an, gingen dann gruppenweise zum Essen, anschließend zur Hausaufgabenbetreuung in kleineren Gruppen, danach Freizeitbeschäftigung bzw. zu den AGs. Die BetreuerInnen begleiteten dabei ihre Kinder.

Wöchentlich fand eine Dienstbesprechung statt, an der alle MitarbeiterInnen teilnahmen.

Die Öffnungszeit erstreckte sich bis 16.00 Uhr.

Während der Ferien war die OGS täglich geöffnet und zwar von 7.00 bis 16.00 Uhr durchgehend: Ostern für 1 Woche, Herbst für 1 Woche und während der großen Ferien für 3,5 Wochen. Es besuchten täglich bis zu 60 Kinder die Ferienbetreuung.

Im Sommer wurden Freizeitveranstaltungen am Godelheimer See sowie Themenwochen durchgeführt. Auch Besuche zu kulturellen Stätten, wie z.B. das Welterbe Corvey fanden statt.

Die Mahlzeiten wurden bis zum Dezember 2020 in drei Speiseräumen und in jeweils zwei Schichten eingenommen, bedingt durch Corona.

Eine Mahlzeit kostete 2,50 Euro. Dieses Geld zogen wir am Monatsende von den Eltern per Bankeinzug ein. Für 13 Kinder überbrückten wir die Zahlung nach dem Motto „Kein Kind ohne Mahlzeit“. Das Essen kommt von einem Caterer, der viel Wert auf gesunde Ernährung legt. Dadurch gab es täglich frische Salate und Gemüse. Nachmittags standen gute Säfte und Mineralwasser sowie Kilos von Äpfeln, Karotten, Kohlrabi etc., je nach Saison, zur Verfügung.

Die Hausaufgaben wurden weiterhin in unterschiedlichen Räumlichkeiten der Schule in Jahrgangsgruppen durchgeführt. Es waren nicht mehr als 10 Kinder in einer Gruppe. Die Hausaufgabenbetreuung der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf erfolgte ebenfalls in den Jahrgangsgruppen.

Bei der Betreuung der Hausaufgaben wurden wir im Rahmen des Landesprogramms von Lehrerinnen und Lehrern der Nicolaischule unterstützt.

Wenn die Hausaufgaben beendet waren, blieben die Kinder in ihren eingeteilten Gruppen und Räumlichkeiten. Sie konnten durch ruhige Musik oder kleine Leseangebote entspannen.

Arbeitsgemeinschaften konnten zu Beginn des Schuljahres von den Kindern selbst gewählt werden:

(Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf die Zeit vor Corona im März 2020)

Sport-Gymnastik-Tanzen-Stepptanz erteilte eine ausgebildete Sportpädagogin. Diese AG fand Montag, Mittwoch und Freitag für jeweils 2 Gruppen statt. Dieses Angebot wurde von den Kindern sehr intensiv wahrgenommen.

Schwimm-AG: Beim Hotel Niedersachsen konnten wir das Schwimmbad für jeweils 10 Kinder wöchentlich dreimal nutzen. Dieses Angebot richtete sich insbesondere an Kinder mit Defiziten und jene, die einen pädagogischen Mehrbedarf benötigen. Sie konnten dort auch ihr Seepferdchen erhalten. Für die Schülerinnen und Schüler war das Angebot kostenlos. Diesen Schwimmunterricht erteilte ebenfalls ein ausgebildeter Sportpädagoge. Die Gruppen wechselten nach ca. 2 Monaten.

Fußball-AG, an der sowohl Jungen als auch Mädchen teilnahmen und die zweimal wöchentlich durchgeführt wurde, um dann auf Stadtebene Fußballwettbewerbe auszutragen. Hier gab es durchweg nur begeisterte TeilnehmerInnen.

Singen und Tanzen: eine AG, die gerne von Mädchen besucht wurde, erteilte eine ausgebildete Musikfachkraft, die auch die Trommel-AG leitete sowie die Wohlfühl- und Entspannungs-AG: Diese musischen Arbeitsgemeinschaften waren uns sehr wichtig und für die Kinder von überaus pädagogischem Wert, damit sie weiterhin ihre Motivation für die Schule beibehielten.

Die Kreativ- und Bastel-AG fand täglich statt – in einem ausschließlich dafür ausgestattetem Raum im Kellerbereich. Es ist erstaunlich, wie gerne die Kinder sich dort aufhielten, um ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen.

Die Back- und Koch-AG fand zweimal wöchentlich statt. Hier wurden nicht nur die leckeren Sachen gegessen, das Thema „Gesunde Ernährung“ nahm einen breiten Raum ein.

Die Natur- und Garten-AG kümmerte sich liebevoll um den Schulgarten.

Die Spiel- und Spaß-AG beschäftigte sich u.a. mit Gesellschaftsspielen.

Fortbildungen wurden von den MitarbeiterInnen individuell wahrgenommen. Regelmäßig fand eine Supervision bei einer ausgebildeten Fachkraft statt.

Historie der OGS (Offene Ganztagsgrundschule) Nicolaischule durch den Kinderschutzbund Höxter e.V.

1989:

  • Bedarfsermittlung von „Schlüsselkindern
  • Krabbelgruppe Mäusezahn

1992

  • Spielgruppenraum Nicolaischule

1993

  • Nicolaischule: Hausaufgabenhilfe

1998

  • Ferienbetreuung in Sommerferien und Herbstferien
  • Hausaufgaben Petrifeld-Schule
  • Hausaufgaben Nicolai (gut angenommen)
  • Schule von 8 bis 1 in der Nicolai-Schule
  • Schule von 8 bis 1 in der Petrifeld-Schule (26 Kinder in 3 Gruppen
  • Spielgruppe Nicolaischule

1999

  • Ferienbetreuung in Neuhaus

2000

  • Schule von 8 bis 1 in Boffzen

2001

  • Betreuung Petrifeldschule (7-9 Uhr)
  • Ferienbetreuung in der Corveyer Allee 2a (ehemaliger provisorischer Kindergarten)

2002

  • Hausaufgabenhilfegruppe
  • Betreuung in der Petrifeldschule
  • Schülertreff Corveyer Allee
  • Herbstferienbetreuung
  • Nachmittagsgruppe
  • Hort

2003

  • Betreuungsgruppe sichere Grundschule Nicolai

2004

  • Nachmittagsspielgruppe und Schülertreff musste wegen Wegfall der Fördermittel geschlossen werden
  • Schule von 8 bis 14 Uhr und Hausaufgabenhilfe bleiben

2004

  • 20.1.2004 Stadt hat OGS zugestimmt: Hausaufgabenhilfe und Freizeitgestaltung, mind. 25 Kinder (beide Schulen)

2006

  • 50 Kinder werden betreut

2006

Aktivitäten des Kinderschutzbundes:

  • Kindergarten Bullerbü
  • Offene Ganztagsschule Nicolaischule
  • Kleine Freizeitstätte Nicolaischule
  • Sichere Grundschule 8-13 Uhr Nicolaischule

2012

  • 110 Betreuungsplätze in der OGS

2014

  • Mehr als 130 Anmeldungen für nächstes Schuljahr

2021

  • 178 Kinder werden betreut
  • Die OGS Nicolaischule wird von der „BaS“ (Betreuung an Schulen) in Bielefeld übernommen

Erläuterungen zur Übergabe der OGS Nicolaischule aus Sicht des Kinderschutzbundes:

Im Jahr 2004 hatte der Kinderschutzbund in einem Kooperationsvertrag mit der Stadt Höxter und der Nicolaischule als Träger die Aufgabe übernommen, die OGS aufzubauen und fortzuführen. Bereits vorher hatte sich der Kinderschutzbund mit diversen Angeboten wie einem Hort, einem Schülertreff und einer Hausaufgabenhilfe intensiv für die Betreuung der Schülerinnen und Schüler engagiert. Inzwischen hatte sich auf einer gesetzlichen Grundlage die OGS etabliert. Per Erlass ist Vieles sehr genau geregelt, auch in Bezug auf die Finanzierung.

Insgesamt war die OGS erfolgreich und auf einem guten Weg.

Die gesamte Arbeit als Träger wurde ehrenamtlich geleistet. Lediglich für Abrechnungen war jemand eingestellt. Nach 17 Jahren erfolgreicher Arbeit war der Kinderschutzbund bereit, diese Trägeraufgabe an einen professionellen Träger zu übergeben. Es ist sehr schwierig, in der heutigen Zeit ehrenamtliche Vorstände zu finden, die bereit sind, die organschaftliche Verantwortung für einen in den wirtschaftlichen Eckdaten mit einem kleinen mittelständischen Unternehmen vergleichbaren Verein zu übernehmen. Wir sahen

  • Probleme mit der Kontinuität der Organisation der OGS durch einen ehrenamtlichen Vorstand
  • Arbeitsaufwand
  • fehlende juristische Kenntnisse bei den Mitgliedern des Vorstands
  • Konzentration auf Projekte auch mit neuen Themen statt langfristiger operativer Arbeit
  • hohe Kosten für Wirtschaftsprüfer u.ä.

Aus diesem Grund hatte der Kinderschutzbund den Beschluss gefasst, die Trägerschaft abzugeben. Nach unseren Vorstellungen sollte sich der Betrieb der OGS dadurch nicht ändern.

Nach der Kündigung des Kooperationsvertrages seitens des Kinderschutzbund Höxter e.V. war es die Aufgabe der Stadt Höxter die Trägerschaft neu zu vergeben.

Wir als Kinderschutzbund Höxter haben der Stadt Höxter die Übergabe zu unserer „Schwesterorganisation“ BaS (Betreuung an Schulen), eine gemeinnützige GmbH und (wie der Kinderschutzbund) Mitglied in der „Parität“, empfohlen.

Mit der Kündigung haben wir der Stadt mitgeteilt, dass wir hoffen, dass die von uns im Jahre 2004 gegründete, erfolgreiche OGS ihre Arbeit auch in unserem Sinne zum Wohle der Kinder, aber auch der Mitarbeiter fortsetzen werden kann. Nach 17 Jahren ehrenamtlicher Arbeit und Unterstützung beim Aufbau und der Durchführung der OGs erwarteten wir, darauf vertrauen zu können, dass ein solcher Wunsch respektiert wird.

Die Rat der Stadt Höxter hat nach einer mehrmonatigen Ausschreibung am 24.6.2021 die BaS als neuen Träger bestimmt. Der Kinderschutzbund hat allen Mitarbeitern kündigen müssen. Die BaS hat später alle ehemaligen Mitarbeiter, die sich beworben haben, neu eingestellt.

Wir bedanken uns bei den Eltern, dass sie unser Betreuungsangebot für ihr Kind gewählt haben und wünschen den Mitarbeitern den Eltern und vor allem den Kindern einen guten weiteren Weg für die Zukunft